2024-05-17T14:19:24.476Z

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Ins Trudeln gekommen: Die Raistinger (in Rot, hier Hermann Sigl) verloren das Hinspiel in Haidhausen 0:1.
Ins Trudeln gekommen: Die Raistinger (in Rot, hier Hermann Sigl) verloren das Hinspiel in Haidhausen 0:1. – Foto: rabuser

Fair geht vor im Abstiegskampf – SV Raisting verschenkt keine Punkte

Besuch aus Haidhausen

Die Gäste aus Haidhausen kämpfen weiter gegen den Abstieg und der SV Raisting zeigt sich fair. Natürlich auch, weil man noch eine offene Rechnung hat.

Raisting – Eigentlich geht es für die Kicker des SV Raisting um rein gar nichts mehr. Der Zug in Richtung Aufstieg ist längst abgefahren und der Klassenerhalt stand schon mit Ende der Hinrunde so gut wie fest. Allerdings wird während einer Saison nicht allein die sportliche Tauglichkeit nachgefragt, auch das moralisch korrekte Verhalten steht auf dem Prüfstand.

„Wir wollen uns nichts nachsagen lassen“, so Johannes Franz. Weder mit ihm noch mit seiner Mannschaft zum Saisonende wird es irgendwelche Fisimatenten geben.

Trainer steht ein für fairen Wettbewerb

Dass der Trainer auf einen „fairen Wettbewerb“ pocht, der keinen der Konkurrenten bevorzugt oder übervorteilt, werden sie in der Bezirksliga Süd zu schätzen wissen. Der Spielplan will es, dass die Raistinger am Sonntag (14 Uhr) zuhause auf die SpVgg 1906 Haidhausen treffen, die sich als Tabellenelfter gerade einen Platz und drei Punkte vor der Abstiegszone befindet. Am kommenden Mittwoch folgt für die Raistinger das Nachholspiel beim ASV Habach (Platz 15), dem das Wasser schon bis zu den Ohren steht. Als nächstes steht die Partie bei der DJK Pasing (14) an, die zumindest noch den direkten Abstieg vermeiden kann, wenn schon die Relegation unausweichlich erscheint. Immerhin sollte das letzte Saisonspiel gegen den FC Neuhadern (9) frei von jeglicher Brisanz sein.

Allerdings geht es nicht nur um den eigenen guten Ruf, den Franz nicht gefährden will. Es sind gegen die SpVgg Haidhausen auch noch ein paar alte Rechnungen zu begleichen. Das Hinspiel, das Ende Februar nachgeholt wurde, verloren die Raistinger knapp mit 0:1. Auch davor zog der Sportverein gegen die Münchner meist den Kürzeren. Nur ein einziges Unentschieden steht in fünf Begegnungen für den SVR zu Buche. „Schwierig zu beantworten“, findet Franz die Frage, warum sich seine Kicker ausgerechnet gegen die SpVgg so schwer tun. Ob es nur am Spielsystem liegt? Für den Coach sind es eher die individuellen Fähigkeiten des Kontrahenten. „Sie sind sehr variabel, flexibel.“ Kurzum: der Gegner sei unberechenbar.

Offene Rechnung gegen SpVgg Haidhausen

Bisher hat Franz noch nicht die ideale Lösung gefunden, um Haidhausen beizukommen. Aber das bedeutet nicht, dass dies immer so bleiben muss. In den vergangenen Tagen hat er sich den Kopf darüber zerbrochen und ist fündig geworden. Das Ergebnis unterliegt jedoch strenger Geheimhaltung. „Natürlich haben wir einen Matchplan“, räumt der Coach ein. Aber verraten wird der noch nicht.

Kein Geheimnis ist dagegen, dass Vinzenz Wolf und David Gretschmann angeschlagen sind und auszufallen drohen. Die vergangenen Wochen haben jedoch bewiesen, dass der Kader mittlerweile so stark besetzt ist, dass sich Verluste kompensieren lassen. Das Paradebeispiel ist die jüngste Partie in Aubing. Bis zur 55. Minute führten die Raistinger beim Spitzenreiter, um dann erst durch Gegentore in der Schlussphase noch mit 1:3 zu verlieren. „Wir haben in der ersten Halbzeit unser bestes Spiel in dieser Saison gemacht“, lobte Franz seine Kicker für eine leidenschaftliche Vorstellung. In der zweiten Hälfte vermasselte sich sein Team den möglichen Erfolg selbst. „Wir wollten zu viel“, räumte der Coach ein. Das soll gegen Haidhausen nicht noch einmal passieren. Schließlich ist seine Mannschaft nicht nur sich selbst und dem eigenen Publikum, sondern auch der gesamten Liga verantwortlich. CHRISTIAN HEINRICH

Aufrufe: 03.5.2024, 22:00 Uhr
Christian HeinrichAutor