Drama um Mr. Erlbach: Ein ganzer Verein leidet mit Johannes Maier

Die Verletzung ist für jeden Fußballer eine Schocknachricht, im Fall von Johannes Maier tut sie vielleicht noch ein wenig mehr weh: Denn der Defensivspezialist hätte nach dieser Saison ohnehin aufgehört. Familiär und beruflich ist der 30-Jährige enorm eingespannt, semiprofessioneller Fußball auf Bayernliganiveau - oder eventuell noch höher - ist da zeitlich einfach nicht mehr drin. Wie gerne hätte er sich mit dem größten Erfolg in der Vereinsgeschichte verabschiedet und gleichzeitig auch seine Laufbahn gekrönt. Das bleibt ihm nun verwehrt. Die Saison - und damit auch die Karriere - ist für ihn vorzeitig beendet.

Trainer Hans Grabmeier ist es im Gespräch anzumerken, wie er mit Maier mitleidet: "Es tut mir einfach so wahnsinnig leid für ihn. Auch uns trifft das ins Mark. Fußballerisch ist das eine Katastrophe. Johannes ist Kapitän, Leader und als gebürtiger Erlbacher die Identifikationsfigur schlechthin. Aufstellungstechnisch werden wir halt jetzt einfach umbauen müssen, nüchtern gesagt. Ersetzen können wir aber Johannes nicht."

Eine Allerweltssituation führte zur verhängnisvollen Szene vergangene Woche in Deisenhofen. "Johannes hatte den Ball, wird angelaufen, und fällt dann im Zweikampf um den Ball um wie eine Bahnschranke. Der Gegner hat dadurch das 1:0 gemacht. Wir dachten zunächst an ein Foul, aber das war es nicht. Ihm ist einfach das Knie weggegangen, er hatte sofort starke Schmerzen und konnte nicht mehr belasten. Noch auf dem Platz war uns klar, dass es wohl schlimmer sein muss. Leider haben sich die Befürchtungen bestätigt", schildert Grabmeier, der dem Verletzten noch tröstende wie anerkennende Worte mit auf dem Weg gibt: "Johannes war mit der beste Fußballer, der je aus dem SV Erlbach hervorgegangen ist."