2024-05-17T14:19:24.476Z

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Das war's: Der MSV Duisburg ist kaum noch zu retten.
Das war's: Der MSV Duisburg ist kaum noch zu retten. – Foto: Pressefoto Eibner

Abstiegsreif: MSV Duisburg verspielt 3:1-Führung

3. Liga: Der Ausflug zum VfB Lübeck endet für den MSV Duisburg mit einer großen Enttäuschung. Die Zebras verlieren mit 3:5 und sind damit so gut wie abgestiegen.

Die Hoffnung bei den Zebras stirbt zuletzt. Sechs Punkte hatte der MSV Duisburg vor dem Kellerduell beim VfB Lübeck Rückstand auf den ersten Nicht-Abstiegsplatz, den derzeit der SV Waldhof Mannheim innehat. Das desaströse Torverhältnis der Meidericher ist derweil fast einem weiteren Punkt gleichzusetzen. Nur mit drei Siegen aus den noch ausstehenden drei Partien hätten die Duisburger noch eine Mini-Chance auf den Klassenerhalt. Doch in Lübeck folgte das böse Erwachen. Nach 3:1-Führung verloren die Meidericher noch mit 3:5.

Auf dem Feld dauerte es kaum eine Minute, bis die Gastgeber durch Tarik Gözüsirin zum ersten gefährlichen Torabschluss kamen. Etwas überraschend kam er an den Ball, konnte den aber nur mit dem Knie auf den erneut von Max Braune gehüteten Kasten der Zebras bringen und entsprechend schlecht kontrollieren. Doppelt eingreifen musste Braune in der 8. Minute, den dritten Torschuss wehrte Marvin Knoll unfreiwillig mit dem Kopf ab. Der Innenverteidiger musste kurz behandelt werden, konnte dann aber weitermachen. Die Lübecker ließen auch in der Folge nicht locker und drängten auf den Führungstreffer. Die Duisburger konnten in der Anfangsphase keine Akzente in der Offensive setzen. Auch über Standards ging bei den Zebras nichts. Die erste Ecke nach einer Viertelstunde wurde von Thomas Pledl in alter MSV-Manier halbhoch auf den ersten Pfosten gebracht, an dem ein Lübecker Verteidiger schon wartete und ohne Probleme die Situation entschärfen konnte.

Aus dem Nichts fiel dann die Führung für den MSV. Benjamin Girth, der in der vergangenen Woche seinen ersten Treffer in der laufenden Saison erzielt hatte, legte nach. Aus rund 20 Metern zog er ab, nachdem der VfB zuvor im Spielaufbau den Ball verlor, und versenkte das Spielgerät (18.). Die Führung gab den Zebras Sicherheit im Spiel nach vorn. Rückkehrer Ahmet Engin dribbelte sich in der 24. Minute in den Lübecker Strafraum, der Abschluss erfolgte dann aber aus sehr spitzem Winkel und stellte VfB-Schlussmann Philipp Klewin vor keine Probleme. Nach einer halben Stunde musste Uwe Schubert die MSV-Defensive umstellen. Für Joshua Bitter ging es nach einem Zusammenprall nicht weiter, für ihn kam Rolf Feltscher. In der Phase bis zur Pause war vom Lübecker Spielwitz zu Spielbeginn fast nichts mehr zu sehen und trotzdem sollten sie noch zu einem Torerfolg kommen. Der perfekte Steckpass fand Daouda Beleme, der Braune keine Chance ließ und kurz vor der Halbzeit den Ausgleich besorgte (45).

Armutszeugnis des MSV

Nach Wiederanpfiff dauerte es gerade einmal drei Minuten bis zur erneuten Führung des MSV Duisburg. Niklas Kölle steckte von außen auf den frisch eingewechselten Tim Köther nach, der dann den Blick für den besser positionierten Girth hatte. Der Angreifer stand im Fünfmeterraum komplett frei und musste nach dem Zuspiel nur den Fuß hinhalten. Kurz darauf war für den Doppeltorschützen der Arbeitstag beendet. Die Wade machte zu und zwang Schubert schon kurz nach dem Seitenwechsel zum fünften Wechsel. Erst in der Pause hatte er drei Neue gebracht, Daniel Ginczek machte schließlich das Duisburger Wechselkontingent voll. Vom erneuten personellen Rückschlag ließ sich die Ruhrpott-Truppe nicht beeindrucken. Lübeck ging nicht mehr voll drauf, sodass sich Räume boten. Engin hatte auf der rechten Seite alle Zeit der Welt, er suchte und fand Santiago Castaneda im Zentrum. Der stieg hoch und erhöhte mit dem Kopf auf 3:1 (57.).

Lübeck steckte nicht auf und kämpfte sich zurück in die Begegnung. Nach einer Stunde kamen die Hausherren innerhalb kürzester Zeit zu gleich drei guten Torchancen, Braune konnte aber nicht überwunden werden. Mit einem Traumtor gelang dann aber doch der Anschlusstreffer. Nach Vorlage von Debütant Mika Lehnfeld zirkelte Felix Drinkuth den Ball sehenswert in die Maschen (68.). Die Drangphase nutze der VfB, um nur fünf Zeigerumdrehungen später den Ausgleich zu erzielen. Nach einer Standardsituation konnte die MSV-Defensive nicht konsequent klären, sodass Beleme an der Fünfmeterkante an das Spielgerät kam um im Gewühl über die Linie stocherte. Und es sollte aus MSV-Sicht noch bitterer kommen: Beleme servierte mustergültig für Lehnfeld, der bei seinem ersten Profispiel gleich seinen ersten Treffer erzielte (78.). In der Nachspielzeit ließen die Lübecker noch Tor Nummer fünf folgen, doch das interessierte beim MSV schon niemanden mehr.

Keine zehn Minuten hatte es in Summe gedauert, in denen der MSV Duisburg jegliche Hoffnungen auf den Klassenerhalt in desaströser Art und Weise verspielte. Bei nun sechs Punkten Rückstand auf den Waldhof gehen die Chancen auf den Ligaverbleib gen null. Den Mannheimern reicht am Sonntag bereits ein Unentschieden, um den Regionalliga-Abstieg der Zebras zu besiegeln.

Aufrufe: 03.5.2024, 20:58 Uhr
Marcel EichholzAutor